Pößnecker unterwegs in den Karpaten

Delegation angeführt von Bürgermeister Michael Modde besucht rumänische Stadt Topoloveni

Eine achtköpfige Pößnecker Delegation ist seit Samstagabend und noch bis Mittwochmorgen zu Gast in der südrumänischen 10 000-Einwohner-Stadt Topoloveni. Damit werden die freundschaftlichen Beziehungen weiter gepflegt, die 2016 mit dem Aufenthalt Pößnecker Musikschüler in Topoloveni geknüpft und 2017 mit dem großen rumänischen Besuch zum Pößnecker Stadtfest vertieft wurden.

Die Pößnecker Delegation führt Bürgermeister Michael Modde (parteilos) an. Begleitet wird er unter anderem von Daniel Vlad, stellvertretender Leiter der Musikschule Saale-Orla, der diese deutsch-rumänischen Begegnungen auf den Weg gebracht hatte, Matthias Creutzberg, CDU-Stadtrat und Städtepartnerschaftsbeauftragter, Frank Bachmann, Bauamtsleiter, Helmut R. W. Herrmann, Vorsitzender des 1. SV Pößneck, und Stefan Blecks, Vorsitzender des Pößnecker Musikschulfördervereins. Empfangen wurde die deutsche Reisegruppe unter anderem von Gheorghita Botarca (PSD), Bürgermeister von Topoloveni und von Hauptamtsleiterin Doina Ungureanu.

Nach einer auf zwei Tage verteilten, mehr als 1650 Kilometer langen Kleinbus-Anreise (Fahrer: Axel Ziegengeist) wurden die Pößnecker überaus herzlich mit einem Festessen empfangen. Gesprächsfäden aus dem vergangenen Jahr wurden wieder aufgenommen und der Samstag klang am Rande einer rumänischen Hochzeit unter dem Dach eines Pavillons aus, der vor wenigen Jahren noch im südthüringischen Suhl stand.

Am Sonntag waren die Deutschen zunächst unter den Tausenden Besuchern im Gewusel eines echten rumänischen Bauernmarktes. Um dann durch eine malerische Landschaft und über die serpentinenreiche Hochstraße Transfagarasan zum Gletschersee Balea auf 2034 Meter Höhe in den Karpaten gebracht zu werden.

Kulinarische Entdeckungsreise

Zudem wurden die Gäste bei jeder Gelegenheit kulinarisch verwöhnt, etwa mit einem Zwischenstopp im Ferienhof Casa Lazaroiu in der Gemeinde Corbeni, direkt am Transfagarasan. Wen es mal in diese Gegend verschlägt, sollte da einkehren und unbedingt die Fischsuppe aus Karpatenforelle probieren! Den Motorradfahrern aus aller Welt gibt der junge Chef des Hauses übrigens 10 Prozent Rabatt.

Der gestrige Montag war einem ausgiebigen Besuch der rumänischen Hauptstadt Bukarest mit Stippvisite im rumänischen Parlament reserviert. Am heutigen Dienstag werden die Pößnecker in Betrieben aus dem Ort im Südkarpaten-Vorland erwartet, was auch deshalb interessant ist, weil Topoloveni eine der industrialisiertesten Kleinstädte Rumäniens sei, deren Einwohnerzahl mit jedem neuen Arbeitsplatz wachse. Außerdem treffen Michael Modde und seine Begleiter den Stadtrat um Gheorghita Botarca, um gemeinsam zu prüfen, ob und inwiefern die bestehenden Kontakte weiterentwickelt werden könnten.

„Ich freue mich außerordentlich über den Besuch aus Pößneck“, erklärte Gheorghita Botarca. „Es gibt viele Möglichkeiten, die Beziehungen zwischen unseren Städten auszubauen, und ich denke, wir sollten die Chancen ergreifen.“

„Wir sind hier absolut herzlich empfangen worden“, erklärte Michael Modde zur Halbzeit des Besuches in der Walachei. „Dieser Kontakt ist eine gute Möglichkeit zum Abbau von Vorurteilen.“ Auf den Punkt brachte es Frank Bachmann: „Vor dieser Reise bin ich gefragt worden, was ich denn im Armenhaus Europas wolle. Jetzt bin ich hier und kann nur sagen: Boah! So viele Rumänien-Sprüche stimmen einfach nicht!“ Man müsse sich nur überwinden, positive Rumänienerfahrungen machen zu wollen, waren sich die Pößnecker einig. Sechs der acht Mitglieder der Reisegruppe waren erstmals, vielleicht aber nicht zum letzten Mal in dem zwar von manchem Problem geplagten, insgesamt aber aufstrebenden Balkanland.

Auf dem Weg nach Topoloveni hatten die Pößnecker in Siebenbürgen einen Zwischenstopp in Hermannstadt/Sibiu, der europäischen Kulturhauptstadt 2007, eingelegt. Die am Mittwoch beginnende Rückfahrt soll über das Banat mit einem Aufenthalt in Temeswar/Timisoara, der europäischen Kulturhauptstadt 2021, führen.

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